Tipps für den Bio Einkauf
10 Tipps für den BIO-Einkauf
1. An Bio heran tasten
Geschmacksintensiv, aromatisch, vitalstoffreicher und weniger belastet - es gibt viele gute Gründe für Bio. Wer sich an Bio langsam heran tasten möchte, kann mit einer kleinen Produktauswahl, zum Beispiel Milch, Joghurt und Butter, starten. Frische Bio Vollmilch ist herrlich vollmundig. Auch beim Obst und Gemüse lohnt es sich, Bio auszuprobieren, denn diese sind frei von Pestiziden und Gentechnik.
Sie haben zu wenig Bio-Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe? Wie wäre es mit einer so genannten Gemüsekiste. Damit bekommen Sie jede Woche eine Kiste mit gesunden regionalen Lebensmitteln der Saison, meist aus ökologischem Anbau zu sich nach Hause geliefert. Unter http://www.gemuesekiste.de finden Sie die Anbieter der einzelnen Bundesländer. Und so kommen auch mal wieder besondere Gemüse- und Obstsorten auf den Tisch, zum Beispiel Mairübe oder Apfelsorten von früher.
2. Regionale Bio-Produkte kaufen
Regionale Bio-Produkte, das bedeutet kurze Transportwege und besondere Frische. Der Erdbeerstand mit Bio-Früchten aus der Umgebung, der Kartoffelstand vor dem Bauernhof im Nachbarort, der Bio-Hofladen auf dem Weg zur Arbeit oder der Gemüsestand auf dem Wochenmarkt - durchkämmen Sie Ihre Umgebung bewusst und fragen Sie bei Obst- und Gemüsehändlern, in der Metzgerei und Bäckerei nach Produkten, die aus der Region kommen oder nach Tipps, wo man diese bekommen könnte. Häufig ergeben sich so neue Möglichkeiten für den Einkauf von regionalen Bio-Produkten.
Außerdem bietet ökolandbau.de eine Übersicht von Bio-Einkaufsmöglichkeiten vor Ort.
3. Saisonale Bio-Produkte wählen
Wann beginnt eigentlich genau die Erdbeersaison bei uns und wann ist Zeit für dicke Bohnen und Zwetschgen? Mit einem Saisonkalender behalten Sie den Überblick über die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten. Vor der Kochplanung und dem Einkauf also kurz nachschauen, was gerade frisch geerntet wird und sich auf das tolle Geschmackserlebnis freuen. Denn saisonales Bio-Obst und -gemüse schmeckt herrlich intensiv und aromatisch. Wer keinen Saisonkalender zur Hand hat, wird bei ökolandbau.de fündig.
4. Auf Bio-Siegel achten
In Deutschland gibt es verschiedene Öko-Verbände und Supermärkte mit ihren eigenen Bio-Siegeln, das kann manchmal verwirren. Wichtig zu wissen ist, dass die Begriffe "bio" und "öko" geschützt sind. Das bedeutet, wo bio oder öko drauf steht, muss auch bio bzw. öko drin sein.
Außerdem können Hersteller das sechseckige, grün-schwarze, staatliche Bio-Siegel als Bio-Kennzeichnung verwenden. Dies steht für die Öko-Richtlinien der EU. Anbauverbände wie Demeter und Bioland nutzen in der Regel ihre eigenen Siegel, da sie strengere Kriterien haben als das staatliche Bio-Siegel. Ein weiteres Zeichen, dass es sich um ein Bio-Produkt handelt: die EG-Kontrollstellen-Nummer (Beispiel: DE-002-Öko-Kontrollstelle) - sie darf auf keinem zertifizierten Öko-Produkt fehlen. Produkte mit der Aufschrift "aus kontrolliertem Anbau", "naturnah" oder "alternativ", aber ohne Bio-Siegel und EG-Kontrollstellen-Nummer sind keine Bio-Produkte!
Ab dem 1. Juli 2010 gibt es neben dem deutschen Bio-Siegel und den Siegeln der Anbauverbände das neue EU-Bio-Logo. Vorverpackte Lebensmittel, wie Bio-Müsli oder Bio-Kartoffeln im Netz, die in der EU erzeugt wurden, müssen das grüne, rechteckige Logo mit dem weißen Blatt auf der Verpackung haben. Das EU-Bio-Logo wird in einem Übergangszeitraum von zwei Jahren auf dem Markt eingeführt. Die bereits bestehenden Bio-Siegel dürfen weiterhin verwendet werden!
5. Was bedeutet Fair Trade?
Neben den Bio-Siegeln taucht auch häufig das Fair Trade Siegel auf, beispielsweise auf Schokolade oder Kaffee. Fair Trade bedeutet, dass die Produkte aus Entwicklungsländern unter sozial gerechten Produktionsbedingungen hergestellt wurden und fair gehandelt werden. Wurden Fair Trade Produkte nach Bio-Kriterien erzeugt, weist ein zusätzliches Bio-Siegel darauf hin. Fair Trade bedeutet also nicht automatisch Bio.
6. Bio-Backwaren
Die Vielfalt an Bio-Backwaren ist groß. Hier kommen vor allem Vollkorn-Liebhaber auf ihre Kosten. Für den Brot- und Kuchenteig kommen möglichst naturbelassene Zutaten zum Einsatz. Das heißt, dass zum Beispiel Vollkornweizen oder -dinkel für Brot und Brötchen verwendet wird und diese besonders herzhaft und würzig schmecken und vitalstoffreicher sind. Auch Bio-Kuchen, -Torten und -Kekse sollten Sie unbedingt mal probieren. Statt mit Zucker wird oft mit Trockenfrüchten oder Honig gesüßt - ein Genuss! Oft reicht schon eine kleine Portion aus, weil die Kuchen und Kekse aus Vollkorn schneller und länger sättigen als Backwaren aus hellem Mehl.
In Bio-Bäckereien gibt es außerdem häufig Produkte aus Getreidesorten, die es nicht überall gibt und die für neue Geschmackserlebnisse sorgen, so auch Brot aus Einkorn - eine sehr alte Getreideart, die bekömmlich ist und ein leicht nussiges Aroma hat.
7. Fisch bewusst kaufen
Bio-Fische und Bio-Meeresfrüchte wie Forelle, Lachs, Karpfen, Shrimps und Garnelen stammen häufig aus ökologischer Aquakultur. Ökologische Aquakultur steht für artgerechte Teichanlagen, in denen die Fische heranwachsen. Ein weiteres Plus zu Fischen aus herkömmlicher Aquakultur: es werden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel und nur pflanzliches, ökologisches Futter eingesetzt.
Generell sollte man Fisch bewusst kaufen, denn viele Fischbestände sind überfischt und die Fortpflanzung von Fischarten wie Aal, Roter Thunfisch, Rotbarsch oder Kabeljau aus dem Nordostatlantik ist bedroht. Mit gutem Gewissen kann man dagegen zum Beispiel heimischen Bio-Karpfen oder Bio-Forelle, die an regionalen Fischständen und in Naturkostläden angeboten werden, essen.
8. Weniger Fleisch ist mehr
Bio-Fleisch ist teurer, aber den Unterschied schmeckt man. Dafür lohnt es sich, ein Fleischgericht in der Woche durch ein vegetarisches Essen zu ersetzen und das Fleischgericht mit Biofleisch in vollen Zügen zu genießen! Warum Bio-Fleisch so gut schmeckt? Die Tiere werden in der biologischen Landwirtschaft artgerecht gehalten und bedarfsgerecht gefüttert. Keine Käfighaltung für Geflügel, eine langsamere Mast von Schweinen und Rindern und weniger Stress - so wird das Fleisch saftig, zart und typisch marmoriert.
9. Schnelle Bio-Produkte
Bio kann auch schnell sein! Mittlerweile locken Supermärkte mit einer großen Auswahl an vollwertigen Halbfertig- und Fertigprodukten. Wenn mal wenig Zeit zum Kochen bleibt, kann das Bio-Angebot dank Bio-Pizza, -Pommes und -Lasagne aus dem Tiefkühlregal mit den gängigen Fertiglebensmitteln mithalten. Auch für diese so genannten Convenience Produkte gelten die EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau bzw. der Öko-Anbauverbände, was durch unabhängige Kontrollstellen regelmäßig geprüft wird.
10. Bio-Getränke
Bio Zisch, Bionade, Bio-Eistee und Bio Cola - Bio-Erfrischungsgetränke erobern weiter den Markt und finden immer mehr Anhänger. Denn im Vergleich zu anderen Erfrischungsgetränken, sind Bio-Getränke oft weniger süß und enthalten dafür hochwertige Zutaten wie Ingwer, Holunder und Kräuter, die für ein tolles Aroma sorgen. Auch bei Säften schmeckt man den Unterschied: Greifen Sie hier zu naturbelassenen Direktsäften - die Früchte werden hierfür direkt nach der Ernte gepresst. Bio-Säfte kommen ohne Zucker-, Fruchtfleisch- und Vitamin-Zusätze aus.
Bei Bio-Wein und -Sekt handelt es sich um Produkte aus ökologisch erzeugten Trauben. Bio-Bier wird, wie konventionelles deutsches Bier auch, ohne Konservierungsmittel, Farb- und Aromastoffe hergestellt. Zusätzlich werden hier Rohstoffe aus biologischem Anbau eingesetzt.